Zwei Gebrüder

 

Eigentlich will ich schon lange ein Gedicht schreiben über die beiden Wörter «eigentlich» und «nur» - nur fehlte mir bisher die Zeit dazu!

Doch nun erbleiche ich, denn da stehen die Beiden schon stramm mir zur Seite!

Was haben sie beide gemeinsam? Bei beiden schwingt ein bisschen Trauer mit:

Eigentlich wollte ich alles, leider bekam ich nur die Hälfte!

Eigentlich müsste ich meine Wohnun               g aufräumen , aber es ist so schönes Wetter, dann gehe ich lieber Kajak fahren!

Eigentlich sollte ich mit dem Rauchen aufhören, aber …..

Eigentlich möchte ich ja schon, aber dann müsste ich etwas ändern und das will ich nicht!

Das scheint mir ein Schwergewicht zu eigentlich!

Ich lasse das mal so stehen, rühr es bitte nicht an.

 

Nun zu «nur»!

Es ist nur an zweiter Stelle nur!

War mir weniger wichtig als eigentlich

Aber ich muss ja irgendwo beginnen – kann nicht mit beiden beginnen.

Siehst du die Trauer , die da leise – ne mittellaut mitschwingt!

Nur mittellaut!

Nicht sehr laut!

Könnte also noch schlimmer sein, es war also nur halb so schlimm!

Und dich hat es ja gar nicht betroffen, es war ja nur mein Problem- des Schreiber seins nur! Den Leser hat es ja nicht betroffen, nur mich den Verseklopfer.

 

Eigentlich hätte ich jetzt genug von diesen beiden Wörtern , aber ich habe ja nur eine Seite geschrieben, und das scheinet mir nur wenig, für solche spannenden Wörter!

Jedoch – lieber Leser – nur ich entscheide wann es genug ist – wann ich fertig bin mit schreiben, du hast es einfach zu akzeptieren.

Aber eigentlich kannst du dich dagegen wehren, indem du das Buche zur Seite legest- und nur noch andere Bücher liesest, und das Meine nicht mehr.

Das kratzt mich jedoch überhaupt nicht , denn eigentlich bin ich auf dich überhaupt nicht angewiesen.

Denn eigentlich finde ich dich so arrogant, nur schon deine Haltung beim Lesen- ist mir eigentlich sowas von zuwider.

Nur wegen dir soll ich mich jetzt noch abmühen- ne das ist mir eigentlich die Zeit nicht wert!

Eigentlich räume ich jetzt lieber meine Wohnung auf- aber wo soll ich denn beginnen?

Muss mir das nochmals überlegen!

Nur habe ich jetzt keine Zeit zum überlegen.

Muss ja dieses Gedicht zu einem Ende bringen!

Nun mein lieber Leser- eigentlich störet mich diese Anrede sehr –

Also

An alle meine Leser

Ist eigentlich schon viel besser!

Könnte jetzt noch viele Stunden verbringen mit nur und eigentlich

Dies ist mir jedoch zu dumm –

Aber als letztes will ich dir nur noch sagen –

Wenn du nur oder eigentlich gebrauchst –

Überlege dir was du im Momente machst –

Wenn du eigentlich oder nur setzest-

Auch wenn es nur zwei kleine Wörter sind-

Sie sind von grosser Wirkung!

und eines wurde mir jetzt auch ganz klar -
Goethe und Novalis werde ich nie erreichen -
werde bleiben -
Schreiber
dritter Klasse
nur!
die ist mir jedoch eigentlich Wurscht-
solange ich ein paar Menschen finde -
die dies für lesenswert finden!


 

 

Was drückt das Wort eigentlich aus?

Dabei drückt „eigentlich“ genau das Gegenteil von dem aus, was Sie in Wirklichkeit sagen wollen. Das Wort „eigentlich“ ist perfekt dafür geeignet, einen an und für sich negativen Umstand schönzureden, ihn weich zu machen und so schwammig zu halten, das Sie nichts an Ihrem Leben ändern müssen.15.11.2017

 

Was meint man mit eigentlich?

Die häufigste Verwendung findet „eigentlich“ aber heute als Ersatz für die Begriffe „sozusagen“, „gewissermaßen“ oder „schon“, die meist eine Einschränkung oder Verneinung nach sich ziehen. „Ich finde die Idee eigentlich gut.

Welches Wort statt eigentlich?

echt · eigentlich · in Wirklichkeit · konkret · real · tatsächlich · wirklich ● in natura geh. , lat.

Das Wörtchen eigentlich, das als Adverb, Adjektiv oder Partikel verwendet werden kann, geht auf das mittelhochdeutsche »eigen« im Sinne von »haben; besitzen« zurück. Die heutigen Bedeutungen »ursprünglich, wirklich, genau genommen« kristallisierten sich erst deutlich später heraus.

Muss sie zuerst kennen lernen

Eigentlich und nur

Eigentlich müsste man in Bezug auf die Klimakrise schnellstens handeln, aber:

·      Es ist eh schon zu spät

·      Warum soll ich im Kleinen beginnen, die Grossen müssen handeln…

·      Ich will das Leben geniessen

·      Ich habe andere Probleme, die wichtiger sind…

 

Eigentlich habe ich jetzt genug, ab heute rauche ich nicht mehr!

 

Eigentlich wollte ich , aber

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, aber

Eigentlich würde ich gerne kommen, jedoch habe ich

Eigentlich kenne ich das eigentlich jetzt schon ein bisschen,

wenn auch noch nicht umfassend, aber für den Moment es reicht!

Schnell zu nur bevor es entschwindet!

Nein – nur das nicht- es ist doch so wichtig!

Nur: Nachdem das ursprünglich beauftragte Ingenieurbüro aus dem Kanton Nidwalden unter anderem empfohlen hatte, die Verankerung zu ersetzen, kündigte es den Auftrag.


“), kann nur verschiedene Funktionen einnehmen. Nur kann unter anderem als Abtönungspartikel dazu dienen, die Haltung des Sprechers zum Gesagten zum Ausdruck zu bringen und zum Beispiel einen Wunsch zu äußern oder Wohlwollen zu signalisieren: „Wenn ich nur wüsste, wann sie kommt!

 

 

Angst und Trauer tönen da mit

 

Mit dem Wort "nur" drückst du in erster Linie aus, dass du sonst nichts anderes meinst.17.07.2006

Bedeutungsübersicht


  1. I. ...
    1. 1. schließt andere(s) aus: nicht mehr als, nichts anderes als, nichts weiter als, niemand anders als, niemand weiter als
    2. 2. schränkt die Aussage des vorhergehenden Hauptsatzes ein: aber
    3. 3. ...
  2. II. dient meist der Verstärkung und oft der Satzbelebung; ohne eigentliche Bedeutung
    1. a) [umgangssprachlich] in Aufforderungssätzen
    2. b) [umgangssprachlich] drückt innere Anteilnahme, Beunruhigung, Verwunderung, Unwillen aus
    3. c) in Sätzen, die einen Wunsch, ein Zugeständnis ausdrücken
    4. d) in verschiedenen Gliedsätzen
    5. e) mit Bezug auf ein Satzglied

eWDG

Bedeutungen


I.

1.

schließt andere(s) aus   nicht mehr als, nichts anderes als, nichts weiter als, niemand anders als, niemand weiter als

Grammatik: bezieht sich auf Satzglieder und auf Gliedsätze

Beispiele:

das hat nur zehn Euro gekostet

nur einer hat gefehlt

ich habe nur (noch) fünf Euro

... 25 weitere Beispiele

Das dürfen wir doch gar nicht … Wir sind ja nur Kinder [ KästnerLottchen42]

Er sprang auf. Nur heim, heim, irgendwo zu Hause sein [ St. ZweigNovellen2,77]

Nur wer die Sehnsucht kennt, / Weiß, was ich leide [ GoetheLehrjahre7,279]

Sie wollen den Scheck nicht annehmen? … Ist es nur, weil Sie meinen, daß Sie ihn dann heiraten müssen? [ BrechtGuter Mensch7]

α)

landschaftlich, besonders süddeutsch, österreichisch ⟨nur mehr⟩

Beispiel:

[ein Bootssteg] von dem nur mehr ein paar Pfähle aus dem Wasser starrten [ RinserLobel8]

β)

⟨nicht nur … sondern auch⟩

Beispiele:

sie ist nicht nur schön, sondern auch klug

er sammelt nicht nur Briefmarken, sondern auch Münzen

2.

schränkt die Aussage des vorhergehenden Hauptsatzes ein   aber

Grammatik: konjunktional

Beispiele:

er ist sehr tüchtig, nur fehlt ihm die Erfahrung, ihm fehlt nur die Erfahrung

sie ist intelligent, nur müsste sie etwas fleißiger sein

sei nachsichtig, nur nicht zu sehr!

Alles wie damals. Nur ich bin es nicht mehr, der damals vor dir kniete [ FrischDon JuanIII]

nur dass⟩

Beispiel:

unser Urlaub war sehr schön, nur dass es manchmal zu heiß war

3.

a)

salopp ⟨aber nur (= und ob)!⟩

Grammatik: stets betont

Beispiele:

»kommst du (nicht) mit?« »Aber nur

»Solche sind doch gar nicht mit im Lager.« »Aber nur!« [ R. BartschGeliebt239]

b)

umgangssprachlich ⟨nur so (= ohne besonderen Grund, ohne besondere Absicht)

Grammatik: stets unbetont

Beispiele:

»warum habt ihr euch gezankt?« »Nur so«

ich habe das nur so gesagt

ich meine (ja) nur so

da habe er sich eben ein paar Photos geknipst, nur so für sich [ M. WalserHalbzeit526]

II.

dient meist der Verstärkung und oft der Satzbelebung; ohne eigentliche Bedeutung

Grammatik: partikelhaft

a)

umgangssprachlich

Grammatik: in Aufforderungssätzen

Beispiele:

so hilf mir doch nur!

so höre doch nur!

pass nur ja auf!

komm mir nur nicht mit solchen Ausreden!

warte nur, du wirst dich noch wundern!

α)

wirkt ermunternd, beruhigend

Beispiele:

sieh nur nach, du wirst es schon finden

lass mich nur machen!

lass nur, das ist nicht so schlimm!

Warte hier nur ruhig mit mir, bis es läutet [ KafkaAmerika305]

β)

Grammatik: an der Spitze von Aufforderungssätzen

Beispiele:

nur Geduld, Mut!

nur nicht die Nerven verlieren!

nur keine Angst!

... 6 weitere Beispiele

b)

umgangssprachlich drückt innere Anteilnahme, Beunruhigung, Verwunderung, Unwillen aus

Grammatik: in Fragesätzen

Beispiele:

was hast du nur?

was kann er nur meinen?

wer hat dir nur diesen Unsinn erzählt?

was wollte ich dich nur fragen?

c)

Grammatik: in Sätzen, die einen Wunsch, ein Zugeständnis ausdrücken

Beispiele:

wenn er nur käme!

wenn es dir nur Spaß macht!

wenn er mich nur nicht verrät!

ich wünschte nur, dass das bald geregelt wird

ich will dir nur gestehen, dass ich es gewesen bin

d)

Grammatik: in verschiedenen Gliedsätzen

Beispiele:

ich helfe ihm, sooft ich nur (= immer) kann

nimm dir davon, soviel du nur willst

sie hat alles, was man sich nur denken kann

e)

Grammatik: mit Bezug auf ein Satzglied

α)

⟨›nur (all)zu‹ + Adjektiv⟩

Grammatik: stets unbetont

Beispiele:

ich weiß es nur zu gut

es hat sich nur zu schnell bewahrheitet, dass …

das ist nur allzu wahr

Solche Vorhaben sind mir nur allzu gut bekannt [ KaschnitzHaus25]

β)

salopp ⟨›nur so‹ + Verb⟩sehr

Beispiele:

sie schlug die Tür zu, dass es nur so knallte

da krieg ich von der Mutter eine Ohrfeige, daß es nur so klatscht [ Rinserin: Erkundungen53]

Die ganzen Jungens schmeißen nur so mit Geschenken um sich [ BrechtDreigroschenoperI 2]

γ)

⟨›nur (noch)‹ + Komparativ⟩

Beispiele:

dadurch wird er nur noch übermütiger

das macht ihn nur stolzer

das kann deine Lage nur (noch) verschlimmern

 Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das  Goethe-Zertifikat A1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie


nur Adv. im Satz in der Regel die Funktion einer Partikel wahrnehmend, die sich entweder auf ein bestimmtes Satzglied (auch auf einen Gliedsatz) bezieht und die Ausschließlichkeit des Genannten, die Beschränkung auf dieses angibt (‘nichts weiter, niemand weiter als, nicht mehr als, bloß’) oder, weitgehend sinnentleert, als modales Element einer Aufforderung, Frage bzw. einem Wunsch ... Mehr